Die Europäische Union setzt sich weltweit für die Rechte von LGBTIQA+ ein. Die vergangenen Jahre waren von rechtlichen und sozialen Verbesserungen in Europa geprägt. Wichtige EU-Institutionen, wie die Kommission und das Parlament, fördern aktiv die Rechte von LGBTIQA+ durch Initiativen wie die Strategie zur Gleichstellung von LGBTIQ 2020-2025. Diese Strategie zielt darauf ab, Diskriminierung zu bekämpfen, Sicherheit zu gewährleisten, integrative Gesellschaften zu fördern und die weltweite Gleichstellung der LGBTIQA+-Gemeinschaft zu unterstützen. Trotz dieser Bemühungen wird die Kluft zwischen dem progressiveren Norden und Westen und dem konservativeren Süden und Osten der EU-Mitgliedstaaten immer größer. Darüber hinaus gibt es außerhalb der EU zahlreiche europäische Länder, in denen die Situation für LGBTIQA+-Personen problematisch und in einigen Fällen sogar lebensbedrohlich ist.
In einem breiteren europäischen Kontext sehen sich die Rechte von LGBTIQA+ weiterhin mit Herausforderungen konfrontiert, die Europa in ein Schlachtfeld verwandeln, auf dem Rechtspopulisten Diskriminierung, Hassrede, Homophobie und Transphobie verbreiten. Die Erfolge dieser Populisten bei der Regierungsbildung haben zur Aushöhlung der hart erkämpften Errungenschaften früherer Generationen von Aktivisten und integrativen Entscheidungsträgern geführt. Die gesellschaftspolitischen Diskussionen des letzten Jahrzehnts über die Rechte von LGBTIQA+ haben zentrale Themen wie Hassrede und Hassverbrechen, die Rechte von Transsexuellen, Migration und Asyl hervorgehoben. In Südasien vollziehen sich die Fortschritte bei den LGBTIQA+-Rechten in einem komplexen Zusammenspiel von Veränderungen und Herausforderungen. In den letzten zwei Jahrzehnten verbesserten sich die Wahrnehmung und die rechtliche Anerkennung. Die Region hat jedoch mit dem Einfluss rechtsgerichteter Regierungen, Populismus, Wirtschaftskrisen und soziopolitischer Unvorhersehbarkeiten zu kämpfen.
Die Büros für Südasien und die Europäische Union der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Brüssel organisierten einen Europäischen Dialog, um die Situation von Queer und LGBTIQA+ in Südasien und Europa genauer zu verstehen. Mit diesem europäischen Dialog wollten sie die politische Debatte aktiv fördern und innovative liberale Politiken inmitten der zahlreichen laufenden Wahlen in Südasien und der bevorstehenden Wahlen zur Europäischen Union im Jahr 2024 entwickeln. Dieses facettenreiche Format befasste sich eingehend mit der heutigen Landschaft des Queer- und LGBTIQA+-Seins in beiden Regionen und untersuchte die nuancierte Dynamik von Fortschritten, Rückschlägen und Verzögerungen. Der europäische Dialog beleuchtete die gegenseitige Beeinflussung zwischen Südasien und Europa und bot wertvolle Einblicke, wie diese Regionen aktiv voneinander lernen und von den Erfahrungen der jeweils anderen Seite profitieren können.
Im Rahmen des Europäischen Dialogs wurden die FNF zwei Papiere vorlegen: „Queer sein und LGBTIQA+ in Südasien“ und „Queer sein und LGBTIQA+ in Europa“. Im Anschluss an die Präsentation fand eine Podiumsdiskussion statt, an der verschiedene Gäste aus Südasien und Europa teilnahmen, darunter auch die zwei Autoren der Papiere.
Michael Kauch, Mitglied des Europäischen Parlaments und der Fraktion Renew Europe, betonte die Wichtigkeit der Selbstbestimmung von Menschen aller Geschlechter für eine vielfältige Gesellschaft.
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Tolerance for diversity