Syaifur Rochman, Vorsitzender der Wonosobo Association of People with Disabilities, ist davon überzeugt, dass das Armutsproblem des Bezirks wegen unzureichender Anstrengungen zur Förderung von Menschen mit Behinderungen weiterbesteht. Der eingeschränkte Zugang zu Ressourcen und Möglichkeiten wird durch die soziale Stigmatisierung verschärft, die ihre Teilnahme am Arbeitsmarkt nahezu unmöglich macht. Aus Scham wird die Behinderung der Angehörigen von den Familien oft verschwiegen. Mangelnde Qualifikationen und ein niedriges Bildungsniveau schränken ihren Zugang zu formeller Beschäftigung weiter ein.

Dennoch scheinen sich die Dinge zu ändern. Inspiriert durch die jährliche Konferenz der Menschenrechtsstädte in Gwangju, Südkorea, im Jahr 2013, zeigte die Stadtverwaltung des Bezirks Wonosobo als erste in Indonesien großes Interesse daran, ein menschenrechtsfreundlicher Bezirk zu werden. Seitdem konnten dort große Fortschritte auf dem Weg zu diesem Ziel gemacht werden.

Anfang 2022 wurde beispielsweise eine Initiative ins Leben gerufen: „Diffable Mart“ wurde geschaffen, um die Beschäftigten in der Heimindustrie zusammenzubringen und ihr Umsatzpotenzial zu vergrößern. Ziel war die wirtschaftliche Stärkung von Menschen mit Behinderungen, die Förderung ihrer Unabhängigkeit und die Unterstützung ihrer Selbstverwirklichung. Das Trainingsprogramm vermittelte den Teilnehmenden unternehmerische Kompetenzen und steigerte ihre Motivation, sich an produktiven Geschäftsaktivitäten zu beteiligen. Sie erhielten Fähigkeiten und Know-how zu Aspekten wie Geschäftsstrategien, Online-Marketing, Netzwerkentwicklung und Ermittlung lokaler Geschäftsmöglichkeiten. Sie wurden auch ermutigt, Online-Fotokurse zu belegen, um mehr über die ansprechende Präsentation von Produkten zu lernen.