In Mexiko liegt Straflosigkeit bei 96 %. Diese Zahl impliziert, dass nur sehr wenige Straftaten aufgeklärt werden oder zu einer Verurteilung führen. Betroffene empfinden die Gerichtsverfahren als zu langwierig und fühlen sich oft in ihren Rechten verletzt. Auch bei der Anzeige eines Verbrechens haben sie mit Korruption zu kämpfen. Darüber hinaus sind die Beschwerdeverfahren oft sehr kompliziert. Sie sind nicht gut erklärt und es gibt keine benutzerfreundlichen Systeme und Verfahren, die die Bereitschaft zur Meldung von Straftaten fördern. Während Straflosigkeit mit der mangelnden Aufklärung durch die Behörden zusammenhängt, zeigt sich auch, dass die Bürgerinnen und Bürger Straftaten nicht anzeigen.
Viele Menschen in Mexiko haben aufgehört, Verbrechen anzuzeigen. Dem System und seiner Effizienz wird nicht mehr vertraut. Die Meldung eines Delikts wird oft als Zeitverschwendung empfunden.
Die Workshops über Gerechtigkeit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, die in Zusammenarbeit mit der Organisation Impunidad Cero (Null Straflosigkeit - eine Organisation zur Bekämpfung der Straflosigkeit) durchgeführt werden, haben zum Ziel, den Kreislauf der Straflosigkeit zu durchbrechen, indem die allgemeine Bereitschaft, Verbrechen anzuzeigen, gefördert wird. Mithilfe von individuell gestalteten Infografiken und leicht verständlichen, bebilderten Leitfäden, die die technischen Aspekte der komplizierten Kriminalitätssprache erklären, versuchen die Workshops eine Reihe von Handlungsschritten für die Meldung von Straftaten wie Diebstahl, Erpressung, häusliche Gewalt, digitale Gewalt und Korruption vermitteln.
Rechte von Migranten als Opfer von Straftaten
Die Workshops wurden online für Menschen in Mexiko durchgeführt, insbesondere für Frauen. Ebenfalls teilgenommen haben mehrere Behörden, die mit den Staatsanwaltschaften zusammenarbeiten, um eine größere Sensibilität gegenüber den Opfern zu entwickeln.
Recht und Verantwortlichkeit