Am 12. August 2023 war es zwei Jahre her, dass die Taliban durch ein politisches Abkommen in Doha die Macht in Kabul übernahmen, die aufkeimende Demokratie in Afghanistan beendeten und schwere Menschenrechtsverletzungen begingen. Unter dem De Facto Regierung der Taliban herrscht eine „Geschlechterapartheid“, die an deren Regime von 1996 bis 2000 erinnert. Die Frauen Afghanistans wurden in diesen zwei Jahren stark diskriminiert und in ihrer Teilhabe am öffentlichen Leben erheblich eingeschränkt.
In diesem Forschungspapier wird analysiert, wie die Taliban in Afghanistan versuchen, Frauen das Recht auf Bildung zu verweigern. Es wird argumentiert, dass der Zugang von Mädchen zu Bildungseinrichtungen immer weiter eingeschränkt wird und Frauen seit dem 20. Dezember 2022 von der Hochschulbildung ausgeschlossen sind. Fachleute haben diese systematischen Menschenrechtsverletzungen dokumentiert. Diese Verstöße dauern an, obwohl sich Afghanistan als Mitglied der internationalen Gemeinschaft verpflichtet hat, verschiedene internationale Menschenrechtsabkommen zu unterzeichnen und zu ratifizieren. Die Taliban sind verpflichtet, die Rechte der Frauen zu achten und für ihre Umsetzung zu sorgen, unabhängig davon, ob sie von der internationalen Gemeinschaft de facto oder de jure anerkannt werden. Aber die Taliban haben es nicht nur versäumt, die afghanischen Frauen zu schützen, sondern auch aktiv gegen ihre Grundrechte verstoßen.
Die internationale Gemeinschaft trägt eine Verantwortung, denn Bildung ist ein universelles Menschenrecht. Auch wenn es im gegenwärtigen politischen Klima Afghanistans schwierig ist, die Taliban zur Achtung der Menschenrechte zu bewegen, bleibt es von entscheidender Bedeutung, Wege zur Verbesserung der Situation der afghanischen Frauen zu finden. Dies gilt insbesondere für die Länder, die seit mehr als zwei Jahrzehnten im Rahmen der Resolution 1378 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in Afghanistan präsent waren. Trotz der schwierigen Umstände gibt die Studie Empfehlungen zur Verbesserung der Situation der afghanischen Frauen, einschließlich der Nutzung von internationalem Recht, diplomatischem Druck und direkter Unterstützung für afghanische Mädchen und Frauen, beispielsweise durch Online-Bildungsprogramme. Die politischen Entscheidungsträgerinnen und –träger sollten die Rechte der Frauen als grundlegendes Element der internationalen Politik Priorität einräumen und diese nicht nur als Beiwerk betrachten.
Frauenrechte