Die Verschleppung der Rechte

Libanon

Die Diskriminierung der LGBTIQA+-Gemeinschaft in Beirut

Die Realität hat sich für die LGBTIQA+-Gemeinschaft im Libanon im Laufe der Zeit verschlechtert. Sie ist nach wie vor mit rechtlicher Verfolgung, sozialer Stigmatisierung und zunehmender Gewalt konfrontiert. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass 70 % der libanesischen Bürger Homosexualität immer noch ablehnen, während § 534 des Strafgesetzbuchs „sexuelle Handlungen, die gegen die Gesetze der Natur verstoßen“ unter Strafe stellt. Dieses und andere Gesetze fördern die anhaltende Diskriminierung und ermutigen gewalttätiges Verhalten gegenüber Personen mit LGBTIQA+-Status. Die tiefe Wirtschafts- und Finanzkrise im Libanon hat viele LGBTIQA+-Personen dazu gezwungen, das Land zu verlassen, wodurch die einst lebendige LGBTIQA+-Szene in Beirut auf nur wenige sichere Orte geschrumpft ist. Auch der politische Druck auf die Gemeinschaft hat zugenommen und ein noch feindseligeres Umfeld geschaffen.

In Zusammenarbeit mit LevantX hat die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (FNF) im Libanon einen Dokumentarfilm mit dem Titel „Die Verschleppung der Rechte: Die Diskriminierung der LGBTIQA+-Gemeinschaft in Beirut“ produziert. Der Film wurde vor zwei Jahren in Beirut fertiggestellt. Der Film beleuchtet die Erfahrungen von zwei Dragqueens, Diva und Zuhal, in Beirut sowie die tägliche Diskriminierung und die Herausforderungen, mit denen LGBTIQ+-Personen im Libanon konfrontiert sind.

Am 12. Dezember 2023 veranstalteten FNF Libanon und LevantX eine private Vorführung des Dokumentarfilms. Es folgte eine Podiumsdiskussion mit Diva und Zuhal, die von ihrem persönlichen Leben als Dragqueens in einer Gesellschaft erzählten, die sie ablehnt. Die Podiumsdiskussion wurde von einem prominenten LGBTIQA+-Aktivisten moderiert, der einen breiteren Hintergrund zu den rechtlichen und sozialen Herausforderungen für die Gemeinschaft vermittelte. In der Erörterung wurde auch auf die Möglichkeiten einer Rechtsreform eingegangen, obwohl die Diskussionsteilnehmer bezweifelten, dass ohne anhaltenden Druck nennenswerte Fortschritte erzielt werden können. Die Veranstaltung bot auch einen Stand-up-Comedy-Sketch eines libanesischen Komikers, der auf humorvolle Weise die Redefreiheit und die Rechte der Einzelnen im Libanon ansprach. Sein Beitrag verlieh dem Ganzen eine gewisse Hoffnung und erinnerte die Anwesenden daran, dass Humor ein wirksames Mittel sein kann, um sich gegen Unterdrückung zu wehren. Zum Abschluss des Abends gab es eine Drag-Show mit Diva, Zuhal und anderen einheimischen Dragqueens. Die Darbietungen waren eine eindrucksvolle Selbstdarstellung und Ausdruck von Widerstandsfähigkeit, ein Moment des Feierns im Angesicht des Unglücks. Die Veranstaltung erhielt durchweg positive Kritiken. Die Teilnehmer lobten den Mut der Dragqueens und die Aufmerksamkeit, die die Veranstaltung auf die LGBTIAQ+-Gemeinschaft lenkte. Viele der Anwesenden bezeichneten die Veranstaltung als ein dringend benötigtes Leuchtfeuer der Hoffnung in schwierigen Zeiten.

Die Friedrich-Naumann-Stiftung und LevantX werden sich auch in Zukunft für die Rechte von LGBTIQA+ einsetzen, indem sie Veranstaltungen und Initiativen durchführen, die darauf abzielen, marginalisierten Menschen mehr Gehör zu verschaffen.

Ein Angebot der

Tolerance for diversity

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