Ecuador hat in den letzten Jahren einen alarmierenden Anstieg der Gewalt erlebt: Die Mordrate stieg von 13,7 pro 100.000 Einwohner im Jahr 2021 auf 43 im Jahr 2023. Dieser Anstieg hat sich unmittelbar auf die Pressefreiheit ausgewirkt. Der Mord an dem Journalisten und Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio im Jahr 2023 verdeutlicht die Gefahren, mit denen diejenigen rechnen müssen, die Korruption aufdecken und das organisierte Verbrechen herausfordern. Journalisten werden zunehmend von der organisierten Kriminalität bedroht, wodurch die Presse mehr denn je gefährdet ist. Fundamedios berichtet von einer Zunahme von Drohungen, (geschlechtsspezifischen) Angriffen und Selbstzensur, während das organisierte Verbrechen weiterhin staatliche Einrichtungen unterwandert.
Als Reaktion auf diese Bedrohungen organisierten Fundamedios und die Friedrich-Naumann-Stiftung mit Unterstützung der Journalistenvereinigung von Cotopaxi und der Nationalen Journalistenvereinigung Ecuadors zwei Workshops mit dem Titel „Sicherer Journalismus in einem von Gewalt geprägten Umfeld". In diesen Workshops wurden Journalistinnen und Journalisten, vor allem in abgelegenen Gebieten, in den Themenbereichen Menschenrechte, internationalen Standards und Schutzmaßnahmen geschult. Die Initiative unterstreicht die wichtige Rolle des Journalismus bei der Förderung einer informierten und demokratischen Gesellschaft, insbesondere in Zeiten steigender Gewalt und Kriminalität.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigten sich mit internationalen Menschenrechtsverträgen und -standards in Bezug auf die Meinungs- und Pressefreiheit und damit zusammenhängenden Rechten. Sie untersuchten auch die jüngste Institutionalisierung des staatlichen Maßnahmen zur Verhinderung und zum Schutz der journalistischen Arbeit. Die Workshops umfassten praktische Übungen zur Risikoanalyse und betonten die Bedeutung interner Prozesse zum Schutz der Journalisten bei der Arbeit vor Ort.
Diese Initiative verbesserte nicht nur das Wissen über Menschenrechte und sichere Berichterstattungspraktiken, sondern bot auch eine Plattform für den Gedankenaustausch zwischen Journalisten und Studenten. Die auf der Veranstaltung anwesenden Professoren zeigten sich sehr interessiert daran, wie die Wissenschaft die Entwicklung eines ethischen und sicheren Journalismus unterstützen kann, der sich für die Demokratie in Ecuador einsetzt.
Freedom of expression and the media