Der Schulungsleiter ging das Formular zur Informationsbeschaffung durch.
In den letzten Jahren haben Praktiken entlang der Lieferkette mehr Aufmerksamkeit erhalten, da die Medien über die Verwürfe der Menschenrechtsverletzungen gegen Unternehmen berichten. Die Forderung nach einer obligatorischen menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht (mandatory human rights due diligence, mHRDD) gewinnt in der Region an Bedeutung. Falls sie durchgesetzt wird, würde die mHRDD die Unternehmen dazu zwingen, mehr als nur freiwillige Verpflichtungen zur Einhaltung der Menschenrechte einzugehen. Sie müssten die Lücken in ihren HRDD-Prozessen schließen, Maßnahmen ergreifen und für Abhilfe sorgen. In Gesprächen mit Regierungsbehörden, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft wurde deutlich, dass die Unternehmen nur unzureichend in die Lage versetzt werden, ihre Lieferketten zu verbessern. Während größere Unternehmen über die Ressourcen und Kapazitäten zur Einhaltung von Menschenrechtsstandards verfügen, ist dies bei kleineren Unternehmen oft nicht der Fall. Darüber hinaus wurden Schulungsprogramme zur Unterstützung dieser Unternehmen gefordert.
Vor diesem Hintergrund organisierten AmerBON und FNF in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Investitionen, Handel und Industrie, dem Verband der malaysischen Hersteller und dem Collective of Applied Law and Legal Realism (CALR) Workshops für Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, einschließlich kleiner und mittlerer Unternehmen: „Ein Gespräch über BHR-ESG, Nachhaltigkeit und die Einhaltung der Sorgfaltspflicht und Berichterstattung in Malaysia & i-ESGStart Clinic“. Die Workshops fanden in drei Regionen Malaysias statt und Repräsentanten von mehr als 150 Unternehmen nahmen daran teil.
Die Programme boten einen Überblick über die Initiative der Regierung, die BHR-ESG-Agenda (Wirtschaft und Menschenrechte - Umwelt, Soziales und Governance) durch den nationalen ESG-Rahmen für die Industrie (i-ESG) voranzutreiben. Sie schärfen das Bewusstsein und das Verständnis der Unternehmen für BHR-ESG, Nachhaltigkeit, Einhaltung der Sorgfaltspflicht und Berichterstattung. Sie bewerten auch die Wirksamkeit der Selbstbewertung des i-ESG-Rahmens durch Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes. Zu den Programmen gehörten auch Seminare über HRDD. Die Schulungen basierten auf den beiden Ausgaben des Leitfadens „Wirtschaft und Menschenrechte in Südostasien“:
Beide Ratgeber wurden von AmerBON und CALR herausgegeben und von der FNF unterstützt.
Business and human rights