Vorwort

von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

Liebe Leserinnen und Leser,

In einer Welt, die von wachsender Instabilität und dem Zurückdrängen demokratischer Strukturen geprägt ist, bleibt die Verteidigung der Menschenrechte eine der dringendsten globalen Aufgaben. Auf allen Kontinenten setzen sich mutige Einzelpersonen und zivilgesellschaftliche Organisationen täglich gegen Repression und Gewalt ein. Ihr Engagement zeigt uns, dass die universellen Werte der Menschenwürde, Freiheit und Gerechtigkeit am wirkungsvollsten sind, wenn sie in konkretes Handeln umgesetzt werden.

Die Liberale Menschenrechtsarbeit 2025 der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (FNF) verdeutlicht die Vielfalt und Reichweite dieses Handelns. Sie präsentiert die Arbeit von Partnerinnen und Partnern sowie Aktivistinnen und Aktivisten von Bangkok bis Abidjan, von Tunis bis Taipei und von Kyiv bis Lima. Trotz sehr unterschiedlicher Rahmenbedingungen verbindet ihre Arbeit ein gemeinsames Ziel: sicherzustellen, dass Menschenrechte gelebte Realität und keine entfernte Verheißung sind.

Für dieses gemeinsame Ziel sind Transparenz, Verantwortung und Rechtstaatlichkeit unverzichtbare Grundpfeiler demokratischer Gesellschaften. Ob bei der Dokumentation von Folter in russischen Gefängnissen, dem Schutz der Rechte von Protestierenden in Subsahara-Afrika, der Unterstützung von Frauen in Führungspositionen in der Ukraine oder dem Eintreten für die LGBTIQ+-Gleichstellung in Osteuropa und Lateinamerika – diese Initiativen zeigen, dass Öffentlichkeit keine abstrakte juristische Idee, sondern ein konkreter Schutz für jede Person ist, deren Rechte bedroht sind.

Auch die Meinungsfreiheit sieht sich nie dagewesenen Herausforderungen gegenüber. Digitale Manipulation, ausländische Einmischung und gesetzliche Diffamierung als sogenannte ausländische Agenten untergraben offene Gesellschaften und erschweren den Zugang zu verlässlichen Informationen. Dennoch decken Journalistinnen und Journalisten, Forschende sowie Bürgerreporterinnen und -reporter immer wieder Missstände auf, erinnern an unsere Verantwortung und verteidigen die Integrität des öffentlichen Diskurses. Weltweit sind Minderheiten zudem nach wie vor politischer Instrumentalisierung, sozialer Ausgrenzung und gezieltem Hass ausgesetzt.

Die in dieser Publikation dargestellten Projekte zeigen, dass liberale Werte dann gelebt werden können, wenn in Gesellschaften jede Person mit Respekt und Offenheit behandelt wird. Die Realität sieht leider anders aus. So werden die Rechte von Frauen in vielen Staaten verletzt. Umso bedeutsamer ist es, jene Projekte hervorzuheben, die sich systemischer Diskriminierung und geschlechtsspezifischer Gewalt mit unerschütterlicher Entschlossenheit entgegenstellen.

Angesichts dieser Herausforderungen setzt sich die FNF weltweit für die Stärkung der Rechtsstaatlichkeit, die Förderung der Zivilgesellschaft, die Unterstützung demokratischer Bewegungen und die Verteidigung der individuellen Freiheit ein, wo immer sie bedroht sind. Die FNF-Agenda 2030 bündelt dieses unermüdliche Engagement gezielt, um Mut zu machen und um die Mutigen zu unterstützen. Sie bildet zugleich die Grundlage für diesen Bericht.

Ich lade Sie herzlich ein, die Berichte, Analysen und Initiativen der Liberalen Menschenrechtsarbeit 2025 zu entdecken. Mögen sie Sie zu eigenem Engagement inspirieren und unsere gemeinsame Überzeugung bekräftigen, dass Freiheit und Menschenwürde auch in herausfordernden Zeiten überall und für alle zu verteidigen bleiben.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes
der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit;
Bundesjustizministerin a. D.

Ein Angebot der

Vorwort

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